Wer glaubt, dass das Sammeln von Briefmarken ein alter Hut ist, der irrt sich gewaltig. Auch heute noch erfreut sich die Gemeinde der Briefmarkensammler einer gesunden Größe. Doch wie ist diese anhaltende Sammelleidenschaft zu erklären? Was macht die Briefmarken als Sammelobjekte so begehrt und so „erfolgreich“?
Zunächst einmal ist es zweifelsohne die zugrundeliegende Tradition. Briefmarken wurden im Jahre 1840 erstmals in England eingeführt und existieren bis heute noch. Es dauerte auch nicht lange, bis erste Staaten es England gleich taten und ebenfalls Briefmarken einführten. Entsprechend gigantisch ist heute die Menge an verschiedenen Motiven und Hintergründen, die Briefmarken bieten. So gibt es zahlreiche verschiedenste Gebiete, auf die sich die verschiedenen Sammler konzentrieren. Diese Gebiete können sowohl zeitlichen als auch nationalistischen Parametern unterliegen. Im Grunde genommen ist es eine Frage des Interesses und des Geschmacks. Ob auf einem Breif oder einer hübschen Weihnachtskarte, Briefmarken mit entsprechendem Motiv sind sehr begehrt.
Das jedoch, was die meisten Sammler zum deutsche Briefmarken sammeln (german stamp collecting) bewegt, dürfte nicht zuletzt auch die optische Vielfalt sein. So sind viele Briefmarken wahrlich kleine Kunstwerke. Im Laufe der Zeit wurden viele Briefmarken veröffentlicht, die kleine und komplexe Bildnisse enthielten. Insofern kann man an einige Briefmarken wahrhaftig künstlerische Ansprüche stellen. So gibt es in der Tat den Begriff und die Profession des Briefmarkenkünstlers. Darunter versteht man Personen, die Briefmarken entwerfen und stechen. Sie liefern so die erste Briefmarken Vorlage, ehe diese in eine serienmäßige Produktion gehen und durch den Briefmarken Druck vervielfältigt werden. Man sieht also, dass schon der Briefmarken Entwurf einen künstlerischer Vorgang darstellt, den man als artverwandt mit der Malerei oder ähnlichen bildenden Künsten ansehen kann.
Zu verschiedenen Anlässen finden sich immer wieder Händler, die Briefmarken verkaufen. Meist trifft man solche im Rahmen von entsprechenden Optionen oder auch auf einer Briefmarken Ausstellung bzw. Tauschbörse. Und auch die Post selbst versorgt Sammler mit verschiedenen Briefmarken. Bereits 1920 machte in Berlin eine erste Versandstelle auf, die von der Post explizit für Sammler ins Leben gerufen wurde.